14.07.2003 Aufregung macht sich seit Stunden schon in meiner Magengegend bemerkbar. Mein Sitznachbar ist meine Frau, die Petra, und hinten Filip, der unbedingt schon da sein will. Die Gespräche mit ihm mindern meine Nervosität nicht. Habe ich mich richtig vorbereitet? Jeder hat mir davon abgeraten. Ich habe mich im Vorfeld sogar mit amerikanischen Soldaten unterhalten, die in Korea oder Vietnam gewesen waren. Einhellige Aussage dieser harten Jungs: NIE WIEDER, NICHT UM ALLES GELD DER WELT.
Als endlich die Auffahrt Ascheberg in Sicht ist, legt sich meine Nervosität noch nicht wirklich. Jetzt bin ich zum Stillsitzen verdammt und muß trotzdem handeln. Das beschäftigt mich erst einmal.
Eine feuchtwarme Luft schlug mir aus dem Gebläse entgegen. Ich setzte den Blinker. Ab jetzt gab es kein zurück mehr. Augen zu, Gas geben und durch. Ich hätte eine Nacht im Hotel bleiben solle und morgen früh..... Aber egal.
Schließlich habe ich mich allein durch Alaska geschlagen, habe den großen Erg in Nordafrika durchquert und den Regenwald in Venezuela erforscht.
2 Minuten später
Was für eine sch... Ich habe kaum ein Auge zugemacht. Die Hitze, der Lärm von der A1, das unablässige Drehen des Ventilators. Ich denke schon an das Ziel. Ein anständiges Frühstück. Mit Frühstückseiern von frischen Hühnern. Und von Heinz, unserem Hauslieferanten. Aber noch ist es nicht soweit. Qualvolle Minuten stehen uns noch bevor. In unserem alten klapprigen Jeep fahren wir unbeirrt weiter. Ein mir unbekannter, betelnusskauender Fahrer versucht doch tatsächlich, mich zu überholen. HA..HA.. Habe Ihn locker abgedrängt. In den kommenden Minuten wollen wir eine Strecke von 15 km quer durch Nordrhein-Westfalen zurücklegen, bis zum Autobahnkreuz Münster Süd.
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